Am 26.06.2024 war VAFO zu Gast beim Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Bundestag. Eine kleine Delegation unseres Verbandes, bestehend aus Vorstand, Mitglied und Expertin, nutzte die Gelegenheit, um auf die besorgniserregende Menschenrechtslage in Afghanistan aufmerksam zu machen. Unsere Appelle, während und nach dem Treffen:
1. Keine Anerkennung der Taliban
Eine Anerkennung der Taliban als Regierung und Gesprächspartner würde die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen vor Ort legitimieren und normalisieren. Es darf nicht Ziel sein, kleine Freiheiten zu erreichen, sondern es muss das gesamte Land und die gesamte Charta der Menschenrechte betrachtet werden! Alle humanitären Akteur:innen und ihre Geldgeber müssen eine sichere und diskriminierungsfreie humanitäre Hilfe für alle Menschen und in allen Landesregionen in Not gewährleisten.
Versprechen wie Öffnungen diplomatischer Missionen in Afghanistan oder Übergabe diplomatischer Missionen außerhalb Afghanistans oder die Aufhebung von Sanktionen, all dies birgt die Gefahr, ein Regime zu legitimieren.
2. Gender-Apartheid anerkennen und verfolgen!
Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, die systematischen Gräueltaten an Frauen und der LGBTIQ+-Community in Afghanistan als „Gender-Apartheid“ anzuerkennen und diesen Begriff auf internationaler Bühne salonfähig zu machen. Unser Appell an den Menschenrechtsausschuss und die deutsche Politik: Unterstützen Sie die Aufnahme von „Gender-Apartheid“ in die internationale Gesetzgebung und arbeiten Sie an rechtskräftigen Handlungsoptionen, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen!
Nur durch entschiedenes Handeln können wir Gerechtigkeit und Schutz für die Betroffenen gewährleisten.
3. Zivilgesellschaft einbinden!
Die Einbindung der Zivilgesellschaft, insbesondere von Frauen, der LGBTIQ+-Community und aller Bevölkerungsteile, ist unerlässlich. Wir fordern, dass ihre Stimmen auf allen entscheidenden und diplomatischen Ebenen gehört werden. Diese Gruppen sind essenziell für eine gerechte und nachhaltige Lösung der aktuellen Krise in Afghanistan. VAFO steht als Ansprechpartner zur Verfügung und kann Expertisen und Themenfelder identifizieren.
4. Menschenrechtsverletzungen dokumentieren!
Die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen ist ein wichtiger Schritt, um Gerechtigkeit für die Betroffenen zu gewährleisten. Wir rufen dazu auf, diese Dokumentation aktiv zu unterstützen. Gewähren Sie den Betroffenen Schutz, um ihre Sicherheit und Zukunft zu gewährleisten.
Unser besonderer Dank gilt Renata Alt, der Vorsitzenden des Ausschusses, für die Möglichkeit, unsere Anliegen vorzutragen.
Gemeinsam können wir einen Unterschied machen und dafür sorgen, dass die Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan nicht in Vergessenheit geraten.