VAFO nahm den internationalen Tag der Bildung am 24.01.2024 zum Anlass eine Themenwoche in den sozialen Medien zu starten. Diese zeichnete die Expertise des Verbandes in der Bildungsarbeit in Afghanistan, zeigte aber auch die wichtige Arbeit in Deutschland.
Die Afghanistan-Diaspora in Deutschland umfasst 450.000 Personen, die nicht nur vielfältig in ihrer Herkunft, sondern auch in ihren Bildungshintergründen sind.
Herausforderungen und Potenziale
Die akademische Elite aus Afghanistan hat das Land nach der Machtübernahme der Taliban verlassen. Doch in dieser Herausforderung liegt die Chance, hochqualifizierte Potenziale in Deutschland zu fördern und einzusetzen.
Gezielte Förderung und Partizipation
Die Afghanistan-Diaspora in Deutschland wird oft undifferenziert wahrgenommen. Dabei ist es entscheidend, Initiativen zu fördern, die aus dieser Gemeinschaft selbst entstehen. Besonders wirkungsvoll sind Projekte wie an der Universität Leipzig, die Wissenschaftler:innen aus Afghanistan unterstützen, sich im deutschen Wissenschaftssystem zurechtzufinden. Die Fähigkeit, Brücken zwischen verschiedenen Systemen zu bauen, macht Exil-Wissenschaftler:innen zu wertvollen Vermittlern. Diese Programme sollten gezielt gefördert und ausgebaut werden, um mehr Akademiker:innen aus Afghanistan zu erreichen.
Das Forschungsprogramm „Mediensystem und Öffentlichkeit Afghanistans”
Ein herausragendes Beispiel ist das Forschungsprogramm des Entwicklungskommunikationszentrums an der Uni Leipzig. Hier finden sechs Forscher:innen aus Afghanistan eine wissenschaftliche Heimat, nutzen ihre Kompetenzen und machen aktuelle Entwicklungen in Afghanistan sichtbar. Das Programm zielt darauf ab, Formate für die Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln und die Wissenschaftler:innen gezielt zu unterstützen, damit sie sich langfristig in die deutsche Wissenschaftslandschaft integrieren können. Es fungiert zudem als Anlaufstelle für Exil-Wissenschaftler:innen und dient als Expert:innengremium..
Unser Stellvertretender Vorsitzender Dr. Kefajat Hamidi dazu:
“Die Afghanistan-Diaspora ist keineswegs homogen. Ihre Mitglieder sind geprägt von verschiedenen Hintergründen und Bildungsniveaus. Viele haben einen akademischen Hintergrund und können damit eine wertvolle Ressource für die deutsche Hochschullandschaft sein.”
Dr. Kefajat Hamidi