VAFO-Statement zu dem Vorhaben der Bundesregierung mit den Taliban zu sprechen

Die Forderung nach Gesprächen mit den Taliban zur Vorbereitung von Abschiebungen ist nicht nur ein menschenrechtliches Desaster, sondern auch politisch naiv. Jedes Gespräch – auch ein vermeintlich „technisches“ – kommt einer stillschweigenden Anerkennung eines Regimes gleich, dass Menschen entrechtet, verfolgt, foltert und ermordet. Die Taliban üben Druck und Einfluss auch auf die Afghanistan-Diaspora in Deutschland aus. Sie haben weltweit Leid verursacht und warten nur darauf, internationale Legitimität zu gewinnen.

Ihre Versprechen sind seit Jahrzehnten haltlos, ihre Forderungen unerfüllbar. Wer jetzt mit den Taliban verhandeln will, liefert die Menschenrechte afghanischer Frauen, Mädchen und Verfolgter in Deutschland und weltweit an ein Regime aus, dass für Unterdrückung steht.

Das Vertrauen und die Verlässlichkeit der Bundesregierung gegenüber der Afghanistan-Diaspora stehen auf dem Spiel. Als Gesellschaft müssen wir uns aufeinander verlassen können. Frieden, Sicherheit, Menschenwürde und ein fairer Dialog – diese Ziele verbinden uns in Deutschland, nicht aber mit einem Regime wie den Taliban. Es darf nicht sein, dass unsere demokratischen Grundwerte und die Haltung der letzten Jahre aufgegeben werden. Die Taliban warten seit Jahren auf genau solche Gespräche, um internationale Anerkennung zu erlangen. Wer das ignoriert, trägt dazu bei, dass sich dieses radikale Regime im In- und Ausland weiter als scheinbar legitime politische Kraft verfestigt – auf Kosten der Menschenrechte und der afghanischen Bevölkerung.

VAFO lehnt jegliche politische Gespräche mit den Taliban entschieden ab, solange das Regime weiter Menschenrechte mit Füßen tritt und keinerlei rechtsstaatliche Strukturen bestehen. Wir fordern die Bundesregierung und alle politischen Akteur:innen auf, den Schutz von Menschenrechten und die Verantwortung gegenüber der Afghanistan-Diaspora in Deutschland ernst zu nehmen, anstatt einem Regime entgegenzukommen, das durch Gewalt und Unterdrückung herrscht.

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