Der Wunsch nach einem Dachverband für afghanische Organisationen in Deutschland mündete im Jahr 2020 in vielen Online-Sitzungen zur Planung und Koordination eines solchen Vorhabens. Ziel war es, die vielen engagierten Vereine in Deutschland zu einer Stimme zu vereinen und gemeinsam für die Afghanistan-Diaspora in Deutschland zu arbeiten.
Im August 2020 war es dann soweit und auf der Gründungsversammlung verabschiedeten die ersten Mitglieder die gemeinsame Satzung.
Der Verband afghanischer Organisationen in Deutschland (VAFO), das sind gemeinnützige Vereine, die sich zu einem bundesweiten Verband zusammengeschlossen haben.
Was unterscheidet VAFO von anderen migrantischen Verbänden und warum ist diese Arbeit für die afghanische Communities in Deutschland so wichtig?
Mitra Hashemi, Gründungsmitglied von VAFO und Vorsitzende von baaham e.V. : “VAFO ist der erste und bislang einzige Verband, der gezielt die afghanische Community in Deutschland vertritt – obwohl mittlerweile fast 500.000 Afghaninnen und Afghanen hier leben. VAFO versteht sich als Stimme dieser Community und setzt sich dafür ein, ihre Anliegen sichtbar zu machen und politisch sowie gesellschaftlich Gehör zu verschaffen. Der Verband schafft Räume, in denen die Community zusammenkommt, sich austauscht und gegenseitig unterstützt. Dadurch wird sozialer Zusammenhalt gestärkt und Isolation verhindert. Gleichzeitig werden afghanische Traditionen und Lebensweisen respektiert und in die Programme integriert, was die Integration erleichtert, ohne die Identität der Community zu verlieren.”
Wenn Sie auf die Entwicklung der letzten Jahre blicken: Welche Erfolge und Herausforderungen wurden gemeistert und welche sehen Sie noch vor VAFO liegen?
Dr. Kefajat Hamidi, Gründungsmitglied und 1. Vorsitzender vom Afghanistan Forum in Deutschland: “VAFO hat Strukturen aufgebaut und die Zusammenarbeit gestärkt. Die politische Kommunikation ist klarer geworden, es sind gemeinsame Projekte sowie neue Allianzen entstanden. Nun benötigt VAFO verlässliche Ressourcen, klare Prozesse und eine intensivere Zusammenarbeit mit der Community.”
Deutschland ist nach den USA das zweitwichtigste Zielland für Migration geworden. Rund 25% der Menschen in Deutschland haben eine Einwanderungsgeschichte. Eine große Gruppe bildet die Afghanistan-Diaspora. Nach dem Iran, Pakistan und Saudi Arabien beheimatet Deutschland die viertgrößte Afghanistan-Diaspora.
Zur Afghanistan-Diaspora in Deutschland gehören:
Du hast Lust die Arbeit des Verbands aktiv mitzugestalten? Dann schau dir unsere aktuellen Stellenausschreibungen an.